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Wie Sie die passende Bootsversicherung für Ihre Yacht finden: Ein Ratgeber für Neu-Eigner

13. Februar 2024

Für Sie als Neuling ist es sicher eine spannende Reise, Ihre Traumyacht zu finden und mit einer individuellen, passenden Spezifikation genau an Ihre Bedürfnisse und Wünsche anzupassen. Bei Ihrer Entscheidungsfindung wird Sie Ihr Boots-Händler mit all seiner Kompetenz und Erfahrung unterstützen: Darin, welche Ausstattung Ihr Boot haben soll, und auch darin, wie es danach weitergeht, in der spannenden Welt der Boots-Eignerschaft.

Als solches werden Sie als frisch gebackener Eigner schnell lernen, dass eine neue Yacht genau auf den Schnittpunkten der Kreuzung von unendlichen Möglichkeiten mit einer überraschend hohen Fragilität und Verletzlichkeit steht – eine Kreuzung, die sich am besten mit einer robusten Yachtversicherung überqueren lässt.

In diesem Ratgeber werden wir mit Ihnen das Labyrinth der Bootsversicherungen beleuchten. Wir werden die verschiedenen Einflussfaktoren der Policen besprechen, werden uns das Spektrum des Versicherungsschutzes anschauen und uns ein effizientes Policen-Management ansehen.

Yachtversicherungen – eine schnelle Einführung

Es gibt eine Menge verschiedener Anbieter für Yachtversicherungen und noch eine größere Anzahl von verschiedenen Policen, aus denen Sie wählen können. Sie haben die Wahl, Ihr Vertrauen etwa einer Handvoll der namhaften Yachtversicherer zu legen, welche Sie sicherlich von deren Anzeigen in den Yachtmagazinen kennen. Neben den großen Playern gibt es auch kleinere Anbieter, die sich auf ganz bestimmte Bereiche spezialisiert haben. Jeder, der in diesem Markt neu ist, wird zunächst vielleicht ein wenig überfordert sein. Daher tummeln sich hier noch zusätzlich Yachtversicherungs-Makler: Größere Firmen oder Einzelkämpfer, die sich im Auftrag ihrer Kunden durch den Dschungel der Angebote recherchieren, um die besten Lösungen maßzuschneidern.

Während also auf der Angebotsseite kein Mangel herrscht, sollten Sie als frisch gebackener Eigner einer neuen Motoryacht einige Aspekte beachten, damit der Versicherungsschutz für Ihr Boot nicht 0-8-15 wird, sondern genauso individuell, wie Ihre Yacht. Denn die verschiedenen Yachttypen, Antriebsarten und Treibstoffe, die Nutzung des Bootes und auch die Location der Yacht sind Einflussfaktoren, welche den Versicherungsschutz beeinflussen. Und damit das Ganze noch spannender wird, lauert über allem das Damoklesschwert des Wertverfalls Ihres Bootes, auch wenn Sie daran jetzt, da die Yacht nagelneu ist, eigentlich noch gar nicht denken möchten. Viele Eigner navigieren selbst durch diese komplizierte Inselwelt, andere verlassen sich auf die Beratung eines Profis. Wofür Sie sich entscheiden, ist Ihre Wahl – vorweg soll Ihnen dieser Artikel als Ratgeber dienen und die wichtigsten Aspekte bei der Wahl des Versicherungsschutzes für Ihre Motoryacht beleuchten.

Ist eine Bootsversicherung eigentlich Pflicht?

Lassen Sie uns gleich zum Einstig mit einem Versicherungsmythos aufräumen: Nein, es herrscht in Deutschland keine Pflicht, Ihre Boot versichern zu müssen! Das mag Sie überraschen aber es ist so: Wie in den meisten Ländern der Welt auch, sind Bootseigner nicht gesetzlich dazu verpflichtet, eine Versicherung für deren Yachten abzuschließen. Es gibt Staaten, die ganz oder teilweise Versicherungen gesetzlich vorgeschrieben haben. Dazu gehören die Schweiz, Italien oder auch Spanien. Zudem gibt es in manchen Staaten Fahrtgebiete, die sie ohne einen Versicherungsnachweis nicht befahren dürfen. So ist das Befahren der Binnenreviere des Vereinigten Königreiches nur Booten mit einer Haftpflichtversicherung erlaubt. Und da beginnt es, komplex zu werden - enthält nicht genau diese Versicherung im Namen auch das Wort „Pflicht“? Ist diese nicht eine „Pflicht-Versicherung“?

Sagen wir es so: Es wird weltweit dringend (!) empfohlen, seine Yacht oder sein Boot zu versichern. Egal, ob eine Pflicht besteht oder diese nur im Namen vorkommt. Es ist eine Frage der Absicherung aber auch der guten Seemannschaft.

Die besagte Haftpflichtversicherung steht dabei an allererster Stelle. Diese Versicherung schützt nicht Sie, sondern Dritte: Das können andere Yacht-Eigner sein, deren Boot Sie bei einem missglückten Anlegemanöver beschädigt haben, oder der Marinabetreiber, mit dessen Steg Sie kollidiert sind. Oder auch Menschen, die durch Ihre Handlungen zu Schaden gekommen sind. Über eine Haftpflichtversicherung – das kennen Sie von sich selbst oder auch Ihrem Auto – sollte eigentlich nicht diskutiert werden. Wahrscheinlich enthält die Bezeichnung deshalb das Wort „Pflicht“.

Spannender wird es bei den weiteren Versicherungen, denn diese – obschon gleich – können sich mehr oder weniger subtil von Land zu Land, von Revier zu Revier und auch von Versicherungsnehmer zu Versicherungsnehmer unterscheiden.

Welche Versicherungen gibt es für meine Motoryacht?

Wie angedeutet, können Sie Ihre Yacht mit ganz Verschiedenen Policen absichern. Der Schutzschirm, den Sie damit über Ihrem Boot aufspannen, kann ganz verschiedene Risiken abdecken und sich auch in der Stärke des Schutzes unterscheiden. Ignorieren Sie diese Risiken der Boots-Sezene nicht, denn tritt ein Schaden ein, können Folgekosten sehr hoch sein. Ohne eine Versicherung, kann dies bis zum Verlust des Bootes führen, und schlimmer. Wir haben Ihnen hier eine Liste mit den gängigsten Versicherungsleistungen zusammengestellt. Zu wissen, was abgedeckt ist und was nicht wird Ihnen helfen, eine gute Wahl zu treffen:

Versicherungstyp

Was ist gedeckt?

Informationen

Boots-Haftpflichtversicherung

Schützt Sie gegen Forderungen Dritter, wenn Sie diesen Schäden zugefügt haben. Das sind meist Unfälle, bei denen Besitz oder auch die Gesundheit Anderer zu Schaden kommen.

Zwei Hauptbereiche: 1.) Deckung von Personenschäden, wie Krankenhaus- und Therapiekosten aber auch Arbeitsunfähigkeit. 2.) Schäden am Eigentum Dritter, wenn Sie den Besitz Anderer beschädigen.

Versicherung gegen Unversicherte oder Unterversicherte Unfallgegner

Diese schützt davor, auf den Kosten sitzen zu bleiben, wenn die Schäden an Ihrer Yacht durch einen unversicherten oder unterversicherten Unfallgegner verursacht worden sind.

Diese Versicherung deckt meist nur körperliche Schäden, also Verletzungen und Krankenhaus-/Therapiekosten ab. Es gibt aber auch Versicherer, die Schäden am Eigentum mit einschließen.

Boots-Insassenunfallversicherung

Eine auf die körperliche Unversehrtheit von Ihnen, Ihrer Crew oder der Bod befindlichen Gäste ausgelegte Versicherung. Es werden Krankenhaus-, Arzt- und Therapiekosten nach einem Bootsunfall abgedeckt.

Diese Versicherung greift unabhängig von der Schuldfrage.

Sachversicherung

Diese deckt Schäden oder den Verlust von Eigentum ab, das Sie mit an Bord hatten: Wenn also das Smartphone oder die teure Sonnenbrille über Bord gehen.

Typischerweise mit einem gewissen Eigenanteil. Wenn Sie bestimmte, sehr spezielle oder sehr wertvolle Objekte an Bord schützen wollen, gezielt fragen und inkludieren. subject to a deductible.

Schäden am Rumpf

Deckt Schäden ab, die am Schiffsrumpf, der Maschinenanlage, Equipment, Möbeln oder anderen, permanent am Boot angebauten und befestigten Einrichtungsgegenständen entstehen.

Auch hier gibt es oft einen gewissen Selbstbehalt oder Eigenanteil. Wichtig: Die Erstattungen können entweder nach dem Neuwert oder dem Zeitwert erfolgen. Dann wird oft vom Neuwert des betroffenen Teils der Wertverlust abgezogen.

Abschleppkosten & Notfall-Assistenz

Deckt die Kosten, die mit einer Notfall-Assistenz bei technischen Defekten oder anderen Notfällen verbunden sind. Beispielsweise das Einschleppen in einen Hafen bei einem Antriebs-Schaden.

Achten Sie auf eventuelle Limits: Oftmals sind Obergrenzen definiert, die für so einen Einsatz abgedeckt werden.

Haftung bei Umweltschäden, bsp. beim Tanken

Gerade Motoryachten können beim Betankungsvorgang große Umweltschäden – und damit Beseitigungskosten für Diesel oder Benzin im Meer – verursachen.

In manchen Marinas oder Jurisdiktionen kann ein solcher Versicherungsschutz wichtig werden.

Bergungskosten nach Sinken der Yacht

Falls der worst case eintritt, und Ihre Yacht sinkt, deckt diese Versicherung alle Kosten, um das Wrack zu heben oder abzubergen.

Auch diese Versicherung kann für manche Yacht-Typen oder -größen in bestimmten Jurisdiktionen oder Häfen vorgeschrieben sein.

Die meisten der in der Tabelle aufgeführten Leistungen oder Bereiche können einzelne Versicherungen sein, die Sie abschließen können, oder auch nur Leistungen, die in Versicherungen gebündelt angeboten werden. In Deutschland heißen diese Bündel- Kaskoversicherung. Ähnlich wie bei Ihrem Auto auch, gibt es besonders umfangreiche Kasko-Versicherungen oder etwas schmaler geschnürte Pakete. In jedem Fall sollten Sie sich hierzu bei einem Profi, einem Makler oder dem Versicherungsanbieter selbst eingehend informieren.

Size matters: Welchen Einfluss hat die Bootsgröße auf die Versicherung?

Die Klassifikation oder auch ganz einfach die Größe Ihrer Yacht ist einer der wichtigsten Faktoren, welche Einfluss auf die Kosten der Yachtversicherung nehmen. Sie kennen einen ähnlichen Ansatz sicher von Ihrem KFZ-Versicherer – Fahrzeugklasse, Hubraum und andere Faktoren sind direkt dafür verantwortlich, wie sich die Prämien gestalten. Bei Yachten gibt es auch eine Menge dieser Klassifizierungsmöglichkeiten, die von der Schiffsgröße, den Typ, die Nutzung bis hin zur Einsatz-Art der Yacht reichen. Zudem bestimmen diese Faktoren auch das Risiko, gegen das Sie sich schützen wollen. In welche Kategorie müssen Sie Ihre Yacht einordnen? Wir wollen in dieses Thema nun etwas tiefer eintauchen, von klein nach ganz groß:

So versichern Sie am besten Ihren Jetski, Ihr Dinghy oder Beiboot

Für viele Motoryacht-Besitzer ist das Beiboot tatsächlich einer der Gründe, warum die Familie ihr „OK“ gegeben hat: Dinghies machen Spaß, sind praktisch und vor allem sicher zu bedienen: Auch von Kindern. Viele Yachten sind mit einem Beiboot ausgestattet, welches oftmals einen kleinen Außenborder-Motor (Verbrenner oder E-Motor) als Antrieb hat. Es gibt auch die sogenannten Jet-Tender, bei denen ein spezieller Antrieb sehr hohe Geschwindigkeiten zulässt. In die Kategorie der Dinghies fallen weiterhin alle „Water Toys“, wie Wasserrutschen, Figuren oder Becken zum Aufblasen, die schon erwähnten Jet-Skis oder andere Personal Watercraft (PWCs genannt). Diese können Sie bei vielen Versicherern zusätzlich schützen, bei manchen Kasko-Versicherungen sind die Beiboote enthalten. Bei den Zusatzversicherungen werden gewisse Parameter abgefragt, wie das Alter der Nutzer, die Nutzung selbst (Spaß, Urlaub, Rennen oder gewerblich) und ob gewisse Sicherheits-Features ein-/angebaut sind. Es macht Sinn, dass Sie Ihre Beiboote versichern, ganz gleich, ob es sich um die billigsten Gummiflöße oder den hochmodernen Jet-Tender handelt.

Versicherungen für sehr schnelle Motor- und Rennboote 

Besonders stark motorisierte oder auf den Renneinsatz ausgerichtete Motorboote – wie zum Beispiel die sogenannten „Cigarettes“ – sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Einerseits, was die Abnutzung und potentielle Maschinenschäden angeht, andererseits stellt aber auch das hohe Geschwindigkeitspotential an sich ein Risko dar. Daher sind Yachten mit einem besonders hohen Leistungsgewicht (also dem Verhältnis von PS zu Verdrängung/Gewicht der Yacht) auch teurer in ihrer Versicherung. Wenn Sie Ihrer Leidenschaft nachgeben und eine solche hochgezüchtete Maschine oder Sportgerät anschaffen möchten, schauen Sie sich besonders gewissenhaft nach Versicherern um. Diese werden die Höhe der Prämie vor allem auf Basis der Leistung berechnen, aber auch der Anzahl möglicher Insassen oder dem Einbau von Sicherheitsvorrichtungen, wie Feuerlösch-Anlagen oder Kill-Switches.

Eine Motoryacht versichern

Ausgewachsene Motoryachten repräsentieren zunächst einen sehr hohen Wert: Ihre Maschinenanlage, die Anzahl und Hochwertigkeit der eingebauten Geräte und die Ausstattung mit luxuriösen Annehmlichkeiten verlangen nach einer Versicherung, die diesen Werten gerecht wird. Anbieter nehmen aber nicht nur den Wert der Yacht als Berechnungsgrundlage, sondern auch die Location und das Fahrtgebiet sowie gegebenenfalls auch die Erfahrungen von Skipper und Crew. Auch hier gilt, gerade bei Neu-Yachten sollten Sie als Eigner nicht an der Versicherung des Schiffes sparen.

Welchen Einfluss haben die Motoren einer Yacht auf ihre Versicherung?

Die Bootskategorie ist nur eine grobe Richtlinie, welche die Versicherer nutzen für die Erstellung eines Versicherungsschutzes für Ihr Boot. Bei Motorbooten hat die Antriebsart, die Motorengröße sowie auch die Art des Treibstoffes mithin den größten Einfluss auf die Höhe der Prämien, die Sie zahlen müssen. Generell unterscheidet man zwischen diesen Antriebsarten und ihren Charakteristika:

Eine Yacht mit Inboard-Maschinen versichern

Inborder oder Innenborder sind normalerweise größere Motoryachten, es kann sich aber auch durchaus um kleinere Dayboats handeln. Inborder sind, wie der Name schon sagt, innerhalb des Rumpfes, meist achtern unter Deck in einem speziell abgeschotteten Maschinenraum verbaut. Bei Yachten größer als 50 Fuß erfreuen sich die sogenannten IPS-Systeme (Integrated Propulsion Systems) großer Beliebtheit. Diese drehbaren Pods sind sehr leistungsfähig und machen vor allem das Manövrieren selbst größter Motoryachten zu einem Kinderspiel, allerdings sind die sehr hohen Anschaffungspreise, die exponierte Montage der Pods unter dem Rumpf und die hohe Wartungslast für höhere Versicherungsprämien verantwortlich. Manch anderer Eigner bevorzugt daher die „gute alte“ Welle: Sie ist praktisch, wartungsarm und preiswerter – dieser Antrieb verbraucht aber auch mehr Platz innen. Sie können also schon bei der Auswahl Ihrer Traumyacht durch die Wahl des Antriebs die Versicherungskosten signifikant beeinflussen.

Einfache Benutzung, einfach zu warten und zu reparieren: Außenborder-Motorboote

In den letzten Jahren haben die Außenborder-Motoren große Entwicklungssprünge gemacht. Man kann sogar fast von einer Revolution sprechen: Die Maschinen sind von kleinen, unzuverlässigen Hilfsmotoren zu ausgewachsenen Kraftpaketen geworden. Sicher und einfach in der Handhabung, noch einfacher in der Wartung. Heutzutage werden sogar große Yachten ab 45 Fuß mit kraftvollen Außenbord-Maschinen ausgerüstet. Diese werden extern – also außerhalb des Bootsrumpfes - meist an die Badeplattform oder eine speziell verstärkte Heckpartie angebaut und dann elektrisch oder hydraulisch bewegt. Solche kompakten Komplett-Pakete sind zudem einfach montieren und generell etwas preiswerter als Innenbord-Motoren in der Anschaffung. Da sie weit weniger komplex sind sinkt auch die Risikobewertung: Outboard-Engines, wie sie auch im Englischen genannt werden, finden sich an kleinen Beibooten ebenso, wie hinter großen Yachten – und das in steigenden Stückzahlen.

Nebenbei bemerkt, eine interessanter Kompromiss zwischen beiden Konzepten ist der sogenannte Sterndrive oder Z-Drive. Er ist im Prinzip eine Mischung aus den Inboard- und Outboard-Konzepten. Hier wird die hohe Performance und Laufruhe großer Innenborder-Maschinen mit der Flexibilität und Praktikabilität eines achterlich montierten Z-Antriebs kombiniert.

Ein Wort zu den High-Performance und Rennmotorbooten

Selbstverständlich erleben Sie den meisten Spaß und die besten Adrenalin-Kicks mit Schiffen, die absolut auf High-Speed und Power getrimmt sind. Allerdings wächst gefühlt die Versicherungsprämie mit jedem PS Ihrer Yacht. Sie haben es schon gelesen, dass die Leistung der Bootsmotoren die Summe für die Versicherungen direkt beeinflusst. Warum? Geschwindigkeit, und damit hohe Drehzahlen, erhöhen viele der Risiken, denen ein Boot ausgesetzt ist. Wenn Sie nun noch gedenken, an Rennen mit ihrem Boot teilzunehmen, sollten Sie einige Dinge beachten. Denn nun wird aus einem Freizeit- oder Urlaubsboot ein Sportgerät.

Boote dieser Kategorie werden zudem mit ganz speziellen und teuren Materialien hergestellt, zum Beispiel aus hochfestem aber empfindlichen Carbon. Zudem ist die technische und auch die Ausstattung mit mechanischen Komponenten meist sehr viel spezieller und hochwertiger, als die von Urlaubsbooten. Zusammen mit den Risiken, die sich durch den Einsatz in einem hoch-kompetetiven sportlichen Umfeld ergeben, ergeben sich weitaus höhere Risiken für den Versicherer.

Aber keine Sorge: Es gibt Versicherungen die genau für solche Yachten und auch für den sportlichen Einsatz vorgesehen sind. Diese sind genau auf Ihr Rennboot zugeschnitten und auf die speziellen Risiken, die bei Rennen entstehen. Dazu gehören erhöhte Unfall- und Haftpflicht-Deckungen, aber auch eine bessere Deckung bei eventuellen Schäden am eigenen Boot, die bei den Events entstehen können. Beachten Sie, dass solche Versicherungen oftmals mit einer sehr strikten Evaluierungs- und Nachweispflicht (ggf. nach jedem Rennen) verbunden sein können.

Selbstzünder oder Benzin? Welchen Einfluss hat die Treibstoff-Art einer Yacht auf die Versicherung?

In die Risikobewertung Ihres Motorbootes fließt selbstverständlich auch der Treibstofftyp ein, den Sie in Ihren Maschinen verbrennen. Wir haben die verschiedenen Arten von Boots-Treibstoffen einmal aufgelistet und eruiert, welchen Einfluss diese auf die Versicherung haben können:

Benzin vs. Diesel 

Auf den großen Motoryachten ist der Selbstzünder, also ein Dieselmotor, noch immer das Maß aller Dinge. Diese Motoren sind sehr betriebssicher, absolut seefest und äußerst robust. Da ihr Treibstoff nicht gasförmig austreten und sich ebenfalls nicht (selbst) entzünden kann, gelten Diesel-betriebene Schiffe, zumindest was diesen Aspekt angeht, als sehr sicher. Auch sind Dieselmotoren länger haltbar und weisen weniger Verschleiß auf, als ihre drehfreudigen Otto-Kollegen mit Benzin. Da ein Diesel vor allem untertourig auf langen Strecken sehr sparsam läuft, wird er meist in Yachten verwendet, die genau diesen Einsatzzweck haben.

Anders Benzinmotoren. Diese sind eher hochtourig, haben sehr viel Power und hohe Drehmomente. Daher werden von manchen Versicherern Diesel-betriebene Yachten mit einem geringeren Versicherungsrisiko bewertet, bei manchen spielt aber der Motor auch gar keine große Rolle.

In diesem Zusammenhang wird vielleicht eher das Alter der Yacht wichtig: Ältere Maschinenanlagen, gleich ob Benziner oder Diesel, brauchen generell immer mehr Wartung, haben ein höheres Schadens- oder Ausfallrisiko und damit auch höhere langfristige Kosten. Das wird sich gegebenenfalls auch in der Prämie niederschlagen. Wenn Sie sich also mit dem Gedanken tragen, ein Gebrauchtboot zu kaufen, sollten Sie dies bedenken.

Egal für welche der beiden Verbrenner-Arten Sie sich entscheiden, die Art des Treibstoffs selbst hat oftmals weniger Einfluss, als man denkt. Die großen Schwankungen rühren tatsächlich aus der technischen Risikobewertung der Motoren-Typen, der Häufigkeit von Verschleiß und anderen Schäden und eventuellen Austauschkosten von ganzen Motorenblöcken.

Hybrid-Antriebe und voll-elektrische Motorboote

Immer mehr Motorboote werden heutzutage mit umweltfreundlicheren Antriebslösungen ausgerüstet. Für große, seegehende Yachten sind das meist Hybrid-Lösungen, bei denen ein kleinerer Diesel-Motor, typischerweise als hoch-effizienter Generator verbaut, die elektrische Energie für große Batteriebänke liefert, welche dann eine oder mehrere elektrische Antriebs-Motoren speisen. Kleinere, oder eher nur im Binnen- sowie nahen Küstenbereich eingesetzte Boote, können auch mit reinen elektrischen Antrieben ausgerüstet werden. Hierbei befinden sich keinerlei Verbrennungsmotor mehr an Bord, die elektrische Energie kommt entweder vom Landstrom am Steg oder über Solar-Technik, die auf dem Boot verbaut ist.

In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass die Batterie-Technologie in den letzten Jahren ebenfalls rasante Fortschritte gemacht hat: Mittlerweile werden fast ausschließlich Lithium-Batterien für die Verbraucher-Versorgung auf Yachten verbaut, die kaum noch die anfänglichen Risiken wie „kochen“, platzen oder gar Feuer aufweisen. Gel- oder Säure-Batterien finden fast nur noch als Starter für Motoren Verwendung.

Während zumindest zurzeit die Versicherer solche hoch-komplexen, oftmals auch digital-abhängigen Antriebssysteme noch mit einem höheren Ausfall- und Schadensrisiko bewerten, als Verbrenner, können Bootsbesitzer diese gegebenenfalls höheren Versicherungskosten mit Einsparungen durch Förderungen bei der Anschaffung oder andere Vorteile (z.B. bei den Steuern) ausgleichen. Denn politisch ist die Promotion solcher nachhaltigerer Antriebskonzepte gewollt.

Zusammenfassend: Welche Faktoren bestimmen die Höhe Ihrer Bootsversicherung?

Je mehr Sie in unserem Artikel beim Lesen vorankommen, umso mehr verstehen Sie, dass die Versicherer ihre Preise nicht aus dem luftleeren Raum fischen. Je mehr Sie über die unterschiedlichen Einflussfaktoren Bescheid wissen, desto besser können Sie Ihre Entscheidung treffen: Sowohl beim Kauf der Yacht, als auch beim Abschluss des Versicherungsschutzes. Wir haben hier nun die Faktoren auf einem Blick zusammengefasst:

  • Bootsgröße und Wert der Yacht  Wie schon erwähnt, ist die Regel hierbei ziemlich einfach: Je größer und wertvoller Ihre Yacht ist, desto teurer wird ihre Versicherung sein. Große Yachten sind oftmals insgesamt teurer in der Anschaffung, was sich auf alle Folgekosten auswirkt: Wartung, Reparaturen, Austausch und Schadensumfänge. Daher sind die Versicherungen größerer Yachten auch signifikant teurer. Allerdings: Klein heißt nicht unbedingt auch gleich „billiger“, denn kleinere Boote werden oftmals weitaus risikofreudiger benutzt.

  • Nutzungskonzept der Yacht – Wie und wo Sie Ihre Yacht nutzen hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Versicherungshöhe. Wenn Sie zudem Ihre Yacht als Unternehmens-Asset nutzen oder sie gar aktiv gewerblich im Einsatz haben, beispielsweise als Charter-Schiff, für Touren oder Tauch- und Angelausflüge, kann das grundsätzlich auch teuer werden. Renn-Einsatz oder die Nutzung als Risiko-Sportgerät wird sich ebenfalls auf die Versicherungskosten auswirken.

  • Die Location Ihrer Yacht  Hinzu kommt, dass der Ort, an dem Ihre Yacht ihren Liegeplatz hat, mitunter großen Einfluss haben kann auf die Höhe der Versicherungsprämie. Während die Nordsee als „Risikogebiet“ gilt, was Schwerwetter und Stürme angeht, kann sich ein Liegeplatz in einem „ruhigen Binnenrevier oder Marina kostenmildernd auswirken. Manche Versicherer checken auch weitere Risiken, wie eventueller Diebstahl, Beschädigung oder Vandalismus und haben bestimmte Regionen oder Locations, die mehr Risiko beinhalten als andere. Es werden zudem manchmal Marinas selbst sicherheits-klassifiziert, wie besonders effektive oder neue Flutschutzmaßnahmen am Breakwater des Hafens.

  • Das Fahrtgebiet Ihres Bootes: Ebenso wie der Heimathafen Ihrer Yacht wird auch das generelle Fahrtgebiet die Höhe der Versicherungsprämie bestimmen. Da die Geographie auch das Wetter und damit verbundene Risiken definiert, sind zudem bestimmte Länder risikoärmer oder -reicher klassifiziert: Egal, ob Sie im Binnenland, an der Küste oder auch auf großer Fahrt in internationalen Gewässern unterwegs sind.

  • Saison- und Teilzeit-Nutzung  Ihr Kalender hat auch einen Einfluss. Logisch: Boote, die das ganze Jahr über im Einsatz sind, werden anders genutzt, verschleißen schneller und laufen auch eher Gefahr, beschädigt zu werden, als Yachten, die nur die paar warmen Sommermonate genutzt werden. Die Art des Winterlagers kann zudem ebenfalls die Prämie mitbestimmen. Wenn Sie Ihr also Boot den Winter über in eine beheizte Hallen stellen, kann sich das auf eine geringere Prämie auswirken – andererseits kann dann eine spezielle Zusatzversicherung oder Erweiterung auf die Winterzeit notwendig werden.

  • Zusätzliches technisches Equipment und Upgrades – Yachteigner lieben es, ihre Yachten mit zusätzlichen Anbauten oder individuellen Umbauten auf ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Das reicht vom High-Tech auf der Brücke bis zu hochspezialisierter Angel-Ausrüstung. Alles, was Sie als Eigner an Bord verbauen, hat natürlich auch einen intrinsischen Wert und sollte gegebenenfalls mitversichert werden. Entweder erhöht sich der Gesamtwert der Yacht selbst oder Sie zusätzliche Versicherungen vergrößern den Schutzschirm für Ihre Yacht. Sprechen Sie daher am besten vor den Upgrades mit Ihrem Versicherer über die anstehenden Projekte.

  • Erfahrungen und Historie des Schiffsführers  das kennen wir alle von den Autoversicherungen oder beim Autoverleih. Bei Yachten kann das ähnlich sein: Erfahrene Schiffsführer, die schon sehr lange ihren SBF haben und möglichst schadensfrei auf den Weltmeeren unterwegs sind, werden von manchen Versicherern mit geringerem Risiko eingeschätzt, als Führerscheinneulinge und frisch gebackene Skipper. Das kann sich in der Höhe der Versicherungsprämie auswirken, muss es aber nicht. Yachten, auf denen ein professioneller Skipper angestellt ist, können ebenfalls bevorzug taxiert werden, hier lohnt es sich in jedem Fall, die verschiedenen Möglichkeiten und Sparpotentiale mit dem Versicherer auszuloten.

Einfluss des Wertverfalls von Booten auf die Versicherung  Zum Schluss ist es die Zeit selbst, die ein Faktor ist. Denn das Bootsalter kann sich ebenfalls – und das vielleicht überraschend stark – auf die Versicherungskosten Ihrer Yacht auswirken. Ältere Yachten zu versichern kann daher in beide Richtungen gehen: Es kann preiswerter werden, weil der Wert an sich schon gesunken ist, es kann aber auch teurer werden, weil die Chance, dass es zu Schäden oder gar beispielsweise den Totalaustausch von Motoren kommt, größer wird mit zunehmendem Alter.

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Es hat gekracht: Wie Sie sich bei einem Yacht-Schaden oder Boots-Unfall verhalten

Natürlich wünschen wir uns und Ihnen, dass Sie niemals wieder den folgenden Abschnitt lesen müssen und dass Sie unfall- sowie schadensfrei bleiben. Dennoch ist es wichtig, dass Sie den Prozess verstehen und verinnerlichen, wie eine Schadensmeldung generell ablaufen sollte, sodass Sie Ihrer Pflicht nachkommen und die Versicherungen schnellstmöglich alle Informationen bekommen, die sie brauchen, um Ihren Claim zu bearbeiten. Der Meldeprozess kann sich von Versicherer zu Versicherer in Details unterscheiden, hält sich aber im Grunde immer an den gleichen Ablauf:

Wir hoffen, dass Sie diesen Step-by-Step Ratgeber nutzen können, um eventuelle Schadensfälle an Ihrem Boot oder an Dritten schnell und effektiv zu bereinigen. Dinge können passieren, es ist daher gut, vorbereitet und auf dem Laufenden zu sein. Drucken Sie sich am besten die Liste aus und legen Sie diese zu Ihren Boots-Unterlagen. Gemeinsam mit den Versicherungs-Daten, und dem Notfall-Kontakt sind Sie so bestens gerüstet, schnell zu reagieren und vor allem, nichts zu vergessen.

Wo wir gerade bei den Bootsunterlagen sind: Sie sollten als Skipper stets auch Versicherungs-Unterlagen und -Nachweise über den Schutz Ihrer Yacht dabei haben. Lieber nicht als Original, gute Farbkopien reichen oftmals, wenn Marinas nachfragen oder Wasserschutz und Zoll Sie kontrollieren sollten.

Letztlich: Ein Aufkleber auf der Unterseite am Navi-Tisch mit einer 24/7-Notfall-Nummer kann ebenfalls nicht schaden.

So finden Sie die beste Bootsversicherung

Nun, da wir uns durch die Rahmenbedingungen und allerlei Fakten, die komplexe Landschaft der Yachtversicherungen betreffend, gearbeitet haben, ergibt sich für Sie diese eine Frage: Wie finden Sie den besten Versicherer mit dem besten Schutz zum besten Preis? Wie immer, ist eine schnelle, einfache Antwort auf diese Frage nicht möglich. Denn die unterschiedlichen Faktoren – Ihre Location allein – verlangen eher nach einer mehr oder weniger intensiven Recherche Ihrerseits.

Online-Plattformen und Vergleichsportale sind ein erster, praktischer Ansatz. Hier können Sie mehr oder weniger detaillierte Angebote direkt miteinander vergleichen. So bekommen Sie einen ersten realistischen Eindruck von der Kostenstruktur Ihrer Yachtversicherung.

Tiefer in die Materie steigen Sie am besten ein, wenn Sie direkt einen Versicherungsprofi ansprechen. Viele dezidierte Yachtversicherungen haben sich direkt auf den Wassersport spezialisiert – andere, durchaus große Marken – bieten ebenfalls Pakete für diesen Bereich an. Hier bieten viele Versicherer bequeme Online-Angebote an, Konfiguratoren, die schnell und einfach zu einem Ergebnis führen.

Eine weitere Quelle können Yachtversicherungs-Makler sein, welche aus dem Dschungel der Angebote dann die genau auf Sie zugeschnittenen Lösungen erarbeiten. Selbstverständlich ist ein solcher Service selten kostenlos, kann sich aber gerade bei großen Yachten, bei besonders teuren Booten oder komplexen Nutzungsszenarien durchaus lohnen. Am Ende entscheiden immer Sie: Je nachdem, wie sehr Sie die Risiken, denen Sie und Ihre Yacht ausgesetzt sind, abfedern wollen, regulieren Sie die Größe des Schutzschirms, den Ihr Versicherer über Ihnen aufspannt.

Zusammenfassend: Yachtversicherungen auf einem Blick

Ihr Boot umfassend und ausreichend zu versichern ist in jedem Fall eine gute Idee. Es sorgt für eine entspanntere Nutzung und auch für einen ruhigen Schlaf, wenn Sie mal nicht an Bord sind. Versicherungen sind daher weit mehr, als nur die Klärung von Haftungsfragen, der Schutz Ihres Eigentums oder ihres geliebten Bootes.

Die verschiedenen Möglichkeiten gegeneinander abzuwägen und einschätzen zu können, welche Versicherungen sinnvoll sind und welche eher weniger, sollte immer auf faktischem Wissen basieren, nie auf Bauchgefühl. Es ist daher sehr sinnvoll, sich beim Bootskauf auch schon von Anfang an mit dem Thema Bootsversicherung zu beschäftigen: Fragen Sie dazu gern Ihren Bootshändler, der große Erfahrungen nicht nur mit den unterschiedlichen Bootstypen, sondern eben auch mit deren Versicherung hat.

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Häufig gestellte Fragen

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