
Was Sie beim Kauf einer Motoryacht beachten sollten
Ihr Entschluss steht nun endlich fest: Sie werden sich eine Motoryacht kaufen! Nun, dann beglückwünschen wir Sie erst einmal herzlich zu Ihrer Entscheidung. Es ist ein großer Schritt in eine komplett neue Welt. Die Welt der Bootseignerschaft: Selbst endlich Skipper mit einem eigenen Boot zu sein, ist für viele Menschen die Erfüllung eines langgehegten Traumes. Allerdings ist der Weg dahin oftmals auch beschwerlicher und komplizierter, als viele es am Anfang gedacht hätten, denn es müssen ganze Schiffsladungen an Fragen geklärt und viele Dinge beachtet werden. Gerade für Anfänger und Erstkäufer fühlt es sich oft so an, als wäre alles startklar, aber irgendwie bekommt man die Checkliste einfach nicht abgehakt …
Fragen wie: Welches Boot soll ich mir kaufen? Treffe ich auch wirklich die richtige Entscheidung? Und viele, viele mehr. Aber keine Panik: Wir sind schon hunderte, wenn nicht tausende Male mit unseren Kunden diesen Weg gegangen. Natürlich mit der Hilfe unserer kompetenten Yacht-Händler, die beim Kaufprozess eine ganz entscheidende Rolle spielen.
Dieser Artikel soll Ihnen helfen, bereits im voraus Licht auf die vor Ihnen meist noch im Dunkel liegenden Fragen zu werfen, die früher oder später aufkommen können. Wir möchten Ihnen helfen, das richtige Motorboot für Sie auszusuchen, eine passende Spezifikation zu finden oder auch zwischen den verschiedenen Maschinen-Arten zu unterscheiden. Selbstverständlich gehen wir auch auf die Frage ein, ob sich nicht doch der Kauf eines Gebrauchtbootes für Sie eher lohnt. So oder so, uns ist wichtig, dass Sie Ihren Yacht-Händler als Partner begreifen: Er ist nicht nur reiner Verkäufer. Oftmals ist er ein versierter und erfahrener Bootsbesitzer, der eine ganze Reihe an Erfahrungen mitbringt, die den Bootsmarkt abdecken, aber auch darüber hinaus gehen. Wir laden Sie ein, von dieser breiten Palette an Erfahrungen zu profitieren.
Der (vielleicht wichtigste) erste Schritt: Gleichen Sie Ihre Wünsche mit Ihren Möglichkeiten ab
Es ist faszinierend aber auch überwältigend zugleich: Motoryachten werden in allen möglichen Größen, Formen und „Geschmäckern“ angeboten. Sie haben die Wahl zwischen so vielen verschiedenen Typen, dass es manchmal sogar zu überfordern scheint. Diese Vielfalt hat natürlich ästhetische Gründe, ist allerdings meist darin begründet, dass unterschiedliche Einsatzszenarien und „Programme“ ganz einfach unterschiedliche Formen und Ausprägungen hervorbringen. Das bedeutet, bevor Sie Ihre Wahl treffen können und sich Ihre Favoriten an Yachten anschauen, sollten Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie Ihre neue Yacht nutzen wollen. Was ist Ihr Programm? Im Fachjargon wird dies auch der „Use-Case“ genannt. Dieser enthält all Ihre persönlichen Vorlieben, Wünsche und auch Bedürfnisse – natürlich sind auch die Ihrer Partner, Kinder oder anderer direkt vom Bootskauf „betroffener“ Personen darin enthalten. Weiterhin werden die Nutzungszeiten und die Location berücksichtigt, denn verschiedene Wetter-Einflüsse und auch geographische Gegebenheiten können die Anforderungen an eine Yacht maßgeblich beeinflussen. Wie viele Personen werden im Schnitt an Bord sein? Und wie lange? Wollen Sie eher ein Boot zum Spaßhaben und für schnelle Ausfahrten, wie das „Buchtenspringen“, haben, oder suchen Sie eine ausgewachsene Yacht, mit der Sie ausgedehnte mehrwöchige Törns mit Gästen oder der Familie absolvieren können? Sie merken es, der erste Schritt ist also der Use-Case. Aber Obacht!
Bleiben Sie dabei unbedingt realistisch. Und ehrlich. Viele Bootskäufer, vor allem diejenigen, die sich ihre erste Yacht zulegen, tendieren dazu, sich eine allzu perfekte Yacht-Welt herbei zu träumen. Wenn Sie also Ihren Use-Case ermitteln, sollte dieser immer in der echten – und manchmal eben leider auch harten – Realität verankert sein. Allerdings sollten Sie hier auch mögliche Veränderungen mit einkalkulieren. Es kann gut möglich sein, dass Sie mittelfristig eher mehr Zeit an Bord verbringen werden möchten, als Sie anfangs dachten. Anders herum werden Ihre Kinder mit der Zeit älter und orientieren sich selbständig zu anderen Hobbies hin, sodass eine ehemalige Familienyacht später zum Boot für Sie und Ihre Partnerin wird. So oder so – je realistischer und ehrlicher Sie den Use-Case einschätzen, desto besser wird Sie Ihr Bootshändler beraten können. Jetzt verstehen Sie auch, warum Traumwelten gefährlich sind: Denn diese führen zu Booten, die nicht zur Realität passen. Am Ende haben Sie dann eine Yacht, mit der Sie nicht glücklich werden. Die falsche Yachtgröße – zu klein oder zu groß – ist ein offensichtliches Ergebnis, es gibt aber noch andere, subtilere Fallstricke. Das Layout kann unpassend sein, die Anzahl der Kabinen nicht passen, das Boot kann überhaupt nicht zum Revier passen oder bestimmte, ganz essentielle Einbauten fehlen. Wenn Sie sich davor bewahren möchten, Ihr Budget für ein unpassendes Boot auszugeben, seien Sie also komplett ehrlich zu sich selbst und auch zu allen anderen, die mit dem Bootskauf zu tun haben. Meist die Partner und die engere Familie.
Lassen Sie uns nun ganz praktisch anfangen. Wir haben zur Inspiration einige wichtige Aspekte aufgelistet, die den Use-Case ausmachen:
Zeitraum der Yacht-Nutzung: Werden Sie eher ein Dayboat haben für kurze Ausfahrten? Bleiben Sie oft über Nacht an Bord oder verbringen Sie gar längere Zeiträume auf der Yacht? Wollen Sie lange Urlaube oder gar ganze Saisons an Bord verbringen? Seien Sie dabei realistisch: Auch wenn Sie 30 Tage Urlaubsanspruch im Jahr haben und das Jahr 52 Wochenenden hat – wie realistisch ist es, dass Sie all diese auch an Bord verbringen?
Wie viele Personen werden an Bord sein? Die Statistiken beweisen, dass die meisten Yachten überwiegend von nur zwei Personen genutzt werden. Wie viele Menschen werden bei Ihnen im Schnitt an Bord sein? Wenn Sie Kinder an Bord haben, zieht das auch Sicherheits-Überlegungen nach sich, wenn öfter fremde Gäste an Bord kommen oder das Boot gar kommerziell (im Charter beispielsweise) genutzt werden soll …
Funktion der neuen Yacht: Freizeitboot zum Spaß haben, Wassersport-Aktivitäten, Fischen oder Tauchen. Suchen Sie ein Boot zum Wasserwandern und Entdecken neuer Orte, wollen Sie Gäste empfangen und unterhalten?
Wo soll die Yacht liegen und unterwegs sein? Fahren Sie in Binnenrevieren, auf einem See oder Fluss, oder sind Sie auf dem Meer unterwegs? Bei Offshore-Nutzung sind bestimmte Voraussetzungen wichtig, beim Küsten-Cruisen wiederum treten andere Merkmale hervor. Wichtig ist auch der Heimathafen: Wie wird dort in den Boxen festgemacht? Ankern Sie viel und wie sieht es im Revier mit dem vorherrschenden Tiefgang aus?
Bootsgröße und Kabinenanzahl: Fun-Boote sollen meist nur schnell sein und Spaß machen, weil kaum Anspruch an „Unterdecks-Komfort“ besteht, sind sie recht einfach. Bei Familienyachten kann es wichtig werden, wie viele Kabinen (und vor allem: Bäder!) es an Bord gibt. Auch die sozialen Räume, Sunlounges und nicht zuletzt die Schiffsküche (Pantry) wird wichtig. Andererseits könnte das Revier wiederum Einschränkungen oder bestimmte Voraussetzungen diktieren. Denken Sie auch an Details, wie eine Beiboot-Garage, große Badeplattform und vor allem, Stauraum!
Andere Faktoren: Soll Ihr Boot mobil sein, also trailerbar? Ist der Wechsel des Fahrtgebietes wichtig, wenn sich in naher Zukunft beispielsweise Ihre Lebensumstände ändern werden (Sabbatical, Pensionierung oder ein neues Kind wird geboren) …
Diese Liste ist absolut nicht vollständig: Sie soll Ihnen nur zeigen, wie viele verschiedene Faktoren Ihren Use-Case beeinflussen und wie auch der Zeitfaktor in die Bootsplanung mit einfließen sollte. Sobald Sie den Use-Case festgezurrt haben, können wir den nächsten Schritt gehen und uns die verschiedenen Typen an Motorbooten und Yachten anschauen.
Vorweg noch dieses: Egal, wie groß oder klein am Ende Ihr Motorboot wird, eine Yacht ist immer ein Luxus-Produkt. Das eigene Boot ist oftmals die Erfüllung eines Lebenstraumes für die Eigner: Atemberaubende Designs, faszinierende Leistungsspektren und überbordender Luxus. Natürlich werden auch Sie sich früher oder später in eine (oder mehrere) Yachten unsterblich verlieben. Oder in eine bestimmte Marke, diesen einen ganz bestimmten Hersteller. Allerdings möchten wir Sie bitten – wenigstens für den Anfang – diese Vorliebe und Faszination ein wenig zurück zu stellen. Lassen Sie uns rein sachlich, pragmatisch und realistisch sein. Denn wenn wir Ihren ebenso ehrlichen und realistischen Use-Case nun ganz sachlich mit einem passenden Boot verbinden, werden Sie eine Yacht vor Ihren Augen entstehen sehen, die ganz einfach „passt“. Wenn diese dann Ihre Traumyacht ist, umso besser! Wenn nicht, ist dieses „sachlich“ ermittelte Boot zumindest ein perfekter Startpunkt, um sich dann Ihrem Herzenswunsch anzunähern.
Vom Use-Case zur passenden Motoryacht
Vielleicht haben Sie unseren Artikel zum Thema „Warum sollten Sie sich eine Motoryacht kaufen?“ schon gelesen. Aus diesem geht nämlich hervor, dass es auf die Frage keine wirklich falsche Antwort geben kann. Egal, ob Sie sich das Schiff zulegen möchten, um darauf zu leben oder einfach nur, um in Ihrer Freizeit fischen zu können – es gibt für alle Zwecke, für alle Ansprüche und alle Wünsche das passende Boot. Garantiert!
Denn die vielen Bootsbauer haben sich darauf spezialisiert, ihre Produkte an die Bedürfnisse und Wünsche dieser sehr diversen Kundengruppe anzupassen. Daher wird es im folgenden nun etwas technisch, denn jetzt werden wir versuchen, Ihre Vorlieben und Wünsche in echte Spezifikationen umzuwandeln.
Auch hier weisen wir darauf hin, dass dies nur Hinweise sind. Am besten ist es, wenn Sie mit Ihrem Yachthändler vor Ort sprechen. All unsere Händler im Netzwerk sind ausgesuchte Spezialisten, die gern ihre Erfahrungen aus vielen, vielen Kundenbeziehungen mit Ihnen teilen werden.
Die Form macht´s: Rumpf-Formen und Motoryacht-Typen
Es gibt keinen Aspekt, der einen größeren Einfluss darauf hat, wie sich eine Motoryacht anfühlt, wie sie durchs Wasser geht und wie Sie die Dinge, die sie tun soll, ausführt, wie die Rumpfform. Es ist auch einleuchtend: Eine voluminöse, breite Form erzeugt ein großes inneres Volumen und damit viel Platz für eine Menge Kabinen oder große Salons. Gleichzeitig ist ein schlankerer Rumpf, der vielleicht dazu noch flach ist, viel schnittiger und damit schneller. Das Design kann viel eleganter und sogar sexy sein, ein echter Hingucker im Hafen.
Generell gibt es vier Haupt-Kategorien bei Motorbooten, wenn es um die Rumpfform geht: Flache Gleiterrümpfe, Verdränger-Rümpfe, V-förmige Rümpfe und Mehr-Rümpfer. Die Letzteren nennt man natürlich Katamarane, die sich auch bei Motorbooten einer großen Fangemeinde und durchaus wachsender Beliebtheit erfreuen. Da wir ausschließlich Einrümpfer bauen, wollen wir uns im weiteren Verlauf dieses Artikels also mehr auf diese sogenannten „Monohulls“ konzentrieren.
Gleiterrümpfe können, wie der Name es schon sagt, gleiten. Der Gleitzustand ist vergleichbar mit einem Surfboard, das über die Wasseroberfläche „glitscht“. Es taucht nicht oder nur sehr wenig ein, ist unabhängig von den Wellen unterwegs und nicht durch die konstruktiv bedingte Maximalgeschwindigkeit an diese gefesselt. Ausgesprochene Gleiter sind meist sehr schnelle und performante Yachten, eher auch kleinere bis mittelgroße Boote. Dayboats, Tender, Sport-Cruiser und natürlich die schnellen Rennboote zählen hierzu. Während ihr Design meist sehr aufregend und stylish ist, bieten diese Yachten oft eher begrenzten Komfort und sind aufgrund des Fahrverhaltens (ähnlich wie ein Sportwagen mit entsprechender „Federung“) bei Gleitfahrt sehr ruppig und hart.
Verdrängeryachten und Boote mit V-Rümpfen sind genau das Gegenteil. Die tauchen viel tiefer ins Wasser ein, erzeugen also eine Menge Reibung, welche die Endgeschwindigkeit an die sogenannte „theoretische Rumpfgeschwindigkeit“ bindet. Eine Verdrängeryacht ist sozusagen im Wellental zwischen Bugwelle und Heckwelle „gefangen“, sie kann niemals auf der Bugwelle aufgleiten und damit schneller werden. Das muss sie auch nicht, denn Verdränger sind seegängig, bieten viel Volumen und eignen sich hervorragend als Boote, um darauf längere Zeit bequem zu verbringen. V-Rümpfe tauchen langsam in Wellen ein und bieten bei viel Welle oder schwerer See die komfortabelste Art der Fortbewegung. Weil sie innen mehr Volumen bieten, können große Kabinen, eine umfangreiche Ausstattung mit Annehmlichkeiten und Equipment installiert werden.
Nun gibt es natürlich nicht nur diese Formen – denn die Designer versuchen, zwischen den beiden extremen Ausprägungen der Rumpf-Designs immer wieder, Zwischenformen zu finden, die dann mehr oder weniger an bestimmte Features anknüpfen. So gibt es Halbgleiter, welcher die Vorteile des großen Volumens mit High-Speed verbinden, Wavepiercer, die sagenhaft schnell auch durch Schwerwetter kommen und viele weitere Spielarten. Der Ingenieurskunst und Vorstellungskraft sind zwar Grenzen gesetzt, aber die vielen Ausprägungen sollten am Ende für jeden Use-Case die passende Form liefern. Fassen wir also kurz zusammen
Verdrängeryachten bieten großes Volumen, kommen mittlerweile aber oftmals mit einem V-förmigen Bug, was sie seefähig macht. Sie sind vergleichsweise moderat unterwegs und eignen sich daher besonders für ökonomische Verbräuche. Während reine Vollverdränger vor allem in Binnenrevieren zuhause sind, sollten Sie für den Einsatz auf dem Meer nach sogenannten „Trawlern“ Ausschau halten, wenn Sie eine Yacht für lange Trips suchen.
Halbgleiter haben sich zur beliebtesten Rumpfform entwickelt, da diese am besten die Vorteile hoher Endgeschwindigkeit im Gleitmodus mit schicken Linien und relativ gutem Platzangebot vereint. Sport-Cruiser und Express-Cruiser sind die prominentes Ausprägung dieses Rumpf-Typs. Es sind schnelle „Meilenfresser“ die oftmals von prominenten Designern in die unglaublichsten Formen gebracht werden.
Vollgleiter-Yachten sind flach, lang und sexy. Sie sind die Hingucker in jeder Marina, oftmals mit sehr starken (und durstigen) Motoren ausgestattet und verfügen über state-of-the-art Equipment. Wer eine solche Yacht anschafft, der setzt vor allem auf den repräsentativen Effekt. Diese ästhetisch sehr anspruchsvollen Yachten sind sehr teuer in Anschaffung und Unterhalt, erzielen aber auch den größtmöglichen Eindruck und sind daher als Company-Assets und Firmen-Yachten sehr beliebt.
Nun haben Sie eine erste Grobeinordnung der Yachttypen vorgenommen und wissen, wie die Rumpfform den generellen Charakter aber auch schon den Anwendungsbereich einer Yacht definiert. Lassen Sie uns nun weitergehen und schauen, wie wir zu Ihrer ganz persönlichen Yacht kommen.

Die verschiedenen Motorboot-Typen
Jeder Yacht liegt eine ganz bestimmte Idee zugrunde, die die Konstrukteure hatten. Nach dieser Idee richtet sich dann die Ausstattung des Bootes und auch das Design. Es gibt über 30 verschiedene Motorboot-Typen und daher ist die Auswahl ja auch so verwirrend, ja bisweilen überfordernd. Lassen Sie uns daher nur die gängigen anschauen, in diesem Artikel von klein nach groß aufgezählt:
Dayboats & Runabouts – schnell, einfach und praktikabel
Diese kleinen und sehr vielseitigen Boote können alle möglichen Formen annehmen. Wenn Sie also ein Boot suchen, das nur wenig Wartung braucht, schnell einsatzklar ist und sehr einfach zu bedienen, dann ist das Ihre Kategorie. Meistens können solche Boote auf einen Autoanhänger (Trailer) geschnallt werden und sind daher hochmobil. Die meisten Dayboats sind an bestimmte Hobbies gebunden: Angelboote, zum Wasserski ziehen oder einfache Tender, um schnell von A nach B zu kommen.
Bowrider – das ultimative Partyboot für viele Freude. Oder zu zweit
Ein Bowrider hat immer eine offene Bugsektion – also kein Deck – und damit keine Kabine. Diese Sektion verfügt dann über Sitzgelegenheiten, sodass mehrere Personen hier bequem Platz haben. Diese „Partyboote“ sind perfekt als Tender, machen aber auch extrem Spaß, wenn man einfach nur in den Sonnenuntergang cruisen möchte, einen Badestopp einlegt und zum Sundowner direkt am Restaurant anlegen möchte. Manche größeren Bowrider können sogar ein WC und auch (eher für spontane Übernachtungen gedachte) Schlafmöglichkeiten vorsehen. Bowrider sind super für Tagesaktivitäten, dem Shuttlen von Personen und Wassersport, wie Ski oder Tauchen.
Kabinenboote und Cruiser – für komfortables Übernachten
Motorboote mit Kabinen, gern auch mit kleinen, geschlossenen Salons, bringen Komfort aufs Wasser. Sie kombinieren die praktische Kompaktheit (denn sie sind oftmals noch trailerbar, bis etwa 9-10 Meter Bootslänge) mit den Annehmlichkeiten eines schwimmenden Zuhauses. Ein kleiner Salon mit Mini-Pantry, Sitzgelegenheiten und einer schönen Rundumsicht wird dann kombiniert, mit einer (Schlupf-)Kabine unter Deck sowie einem Waschraum mit WC, manchmal sogar mit einer Dusche. Es handelt sich hierbei meist um Motorboote, die von Außenbord-Motoren angetrieben werden und die daher recht wartungsarm sind. Es sind ideale Anfängerboote, die durchaus auch für verlängerte Wochenenden bequem genutzt werden können.
Sport-Cruiser – schlankes, schickes Design trifft auf Motoryacht-Power
Bei diesen Booten kann man ab 38-40 Fuß Länge auch schon von „Yachten“ sprechen, denn sie sind zumeist mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet, die man erwarten kann. Selbst die kleinsten Exemplare sind mit mindestens einer großen Master-Kabine ausgestattet, verfügen über ein komplettes Badezimmer und verfügen ab mittleren Größen zudem über zusätzliche Gästekabinen. Cruiser gibt es als „Sedan“-Varianten mit Kabinendächern, die man teilweise wie ein Cabrio öffnen kann, als „Sport-Fly“ oder volle „Flybridge“-Yachten, die auf dem Oberdeck nochmals Sitz- und Lounge-Gelegenheiten sowie einen zweiten Fahrstand verfügen. Große Modelle bieten dort auch den Komfort einer Wetbar, welche Kühlmöglichkeiten bis zu BBQ-Stationen enthalten. Sport-Cruiser sind, wie der Name schon suggeriert, schnelle Halb- oder Vollgleiter-Yachten, die mit starken Maschinen ausgestattet sind.
Trawler – leistungsfähige, aber auch sparsame, Langstrecken-Yachten mit allem Komfort
Diese Yachten können als klassische Trawler daherkommen, es gibt sie aber mittlerweile auch in sehr modernen Designs. Es handelt sich oftmals um Verdränger-Rümpfe oder Halbgleiter, die auf großes Volumen und ökonomische Verbräuche optimiert sind. Diese Yachten werden zumeist von Eignern gekauft, die entweder lange Strecken überbrücken wollen, grundsätzlich in Binnenrevieren unterwegs sind (wo es sowieso fast immer Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt und die Speed der Yacht daher nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt) und für Menschen, die lange Zeiten auf den Schiffen verbringen. Es gibt Trawler auch als kraftvolle Offshore-Yachten, die durchaus mit ozeanischen Bedingungen klarkommen. Wenn Sie planen, ein langes Sabbatical, ganze Sommer-Saisons oder gar Ihr Leben an Bord zu verbringen, dann sollten Sie sich diese Trawler-Yachten genau anschauen.
Flybridge-Yachten
Dies ist keine eigene Bootsklasse im engeren Sinne, denn sowohl Cruiser als auch Trawler können mit einer Flybridge ausgestattet werden. Je nachdem, wo und mit welchem Use-Case Sie unterwegs sein wollen, sollten Sie sich dieses Feature genauer ansehen. Die Flybridge ist das oberste Deck einer Yacht und wird zumeist über eine (steile) Leiter erreicht. Das wäre das erste Detail, das Sie auf Praktikabilität und Sicherheit testen sollten: Gerade ältere Bootfahrer oder Kinder sollen natürlich jederzeit sicher nach oben oder wieder nach unten kommen können. Die Fly selbst kann dann oftmals (und sollte sie auch!) mit einem Bimini Sonnenschutz ausgestattet sein. Viele Yachthersteller bieten auch feste, sogenannte T-Tops an. Hier sollten Sie vor dem Ankreuzen in der Optionsliste unbedingt abklären, ob in Ihrem Revier bestimmte Durchfahrtshöhen zu beachten sind: Ein Bimini kann man abbauen, ein T-Top nicht.
Die Flybridge ist mit einem sekundären Steuerstand ausgestattet, von dem aus die gesamte Yacht gefahren werden kann. Für Skipper ein absoluter Genuss! Dahinter und oftmals auch vor dem Steuerstand befinden sich Sonnenliegen, Sitzecken und Tische. Bei mittleren bis großen Flybridges sind sogenannte “Wet-Bars” keine Seltenheit: Koch/Bar-Inseln, die von Waschbecken über Kühlschrank bis Grill alles bieten können. Aber Obacht: Die Flybridge will sauber und in Schuss gehalten werden. Alle Geräte sind doppelt vorhanden (Steuerung, Plotter, Displays etc.) und auch die ausgefeilte Wet-Bar-Technik (die immer (!) im Freien ist) muss gewartet werden.
Sollte für Ihr Revier eine bestimmte Durchfahrtshöhe die Höhe der Yacht über Wasser limitieren, sind die „Sedan“-Modelle für Sie interessant. Hier ist das Oberdeck entweder nur teilweise betretbar oder gar nicht. Vorteil: Diese Boote sind revierunabhängig und könnten auch schiffbare Flüsse und Seen entdecken. Die große Dachfläche eignet sich zudem hervorragend für PV-Anlagen.
Monaco calling! Die luxuriösen Superyachten
Höhepunkt jeder Bootsmesse und definitiv der Hingucker in jedem Hafen sind die Luxusyachten. Sie verkörpern das Machbare im Bereich Technik, Ausstattung und Material. An den Waterfronts der Häfen gern gesehen, verschönern Sie die Silhouette jeder Hafenstadt und ziehen lustvolle Blicke auf sich. Das Level an Komfort und Luxus dieser Yachten ist durchweg auf dem höchsten Niveau und so stellen solche Boote natürlich den Traum vieler Motoryacht-Enthusiasten dar. Doch wo beginnt „Luxusyacht“? Für die meisten Yachtbauer sind Modelle ab 50, 60 Fuß in diesem Segment anzusiedeln. Ab dieser Größe lassen sich die schönsten Designs und opulentesten Layouts verwirklichen. Solche Yachten gibt es in GfK, in Aluminium aber auch in Stahl oder „exotischem“ Material, wie Carbon. Die größten Vertreter – und das wären dann schon die Mega-Yachten ab 100 Fuß – verfügen über riesige Heckgaragen (mit Kran), übergroße Plattformen, die absenkbar sind, Heli-Pads und Seiten-Anleger für Tenderboote. Sicher, für die Meisten bleiben diese Yachtgrößen unerreicht. Allerdings lohnt es sich, diese Boote genau anzuschauen, denn oftmals bekommt man hier die Inspiration, um – in klein abgewandelt - sein eigenes Boot zu verschönern. Viele Bootsbauer integrieren zudem von Superyachten inspirierte Features in kleinere Boote – für einen Huch Monaco.
Weitere Motorboot-Typen
Während die gerade erwähnten Typen von Motorbooten die gängigsten sind, gibt es noch viel mehr. Wir haben eine kleine Aufzählung der “exotischeren” oder spezielleren Motorboot-Typen für Sie vorbereitet:
Ponton-Boote sind eigentlich keine “Boote” im engeren Sinne. Es sind auf Schwimmkörpern, montierte, schwimmfähige und oftmals auch mit einem eigenen Antrieb ausgestattete Flöße. Sie werden zumeist als Hausboote gebaut, können aber auch in Binnenrevieren zum gemütlichen Wasserwandern eingesetzt werden. Sie sind breit, dadurch stabil und erzeugen viel Fläche, die vielseitig genutzt werden kann.
Motor-Kats, Katamarane: Gar nicht mehr so “exotisch”, werden Motorcats immer beliebter. Sie verfügen über zwei (schlanke) Rümpfe nebeneinander und einem sie verbindenden Brückendeck. Sie sind sehr schnell und bieten auch bei bewegter See eine gute Stabilität. Während der Lebensraum unter Deck in den Kabinen meist eher etwas beengt ist, sind die Wohn- und Sozialbereiche an Deck dafür umso opulenter.
Angel- und Fishing Boats: Wenn Sie leidenschaftlicher Angler sind, sollten Sie sich nach diesen speziell fürs Angeln konzipierten und ausgerüsteten Booten umschauen. Sie verfügen nicht nur über ausgefeilte Fishfinder-Elektronik, sondern über stabile Halterungen für die Angeln, spezielle Becken zum Aufbewahren oder Ausnehmen der Fische. Es gibt sie als kleine Binnen-Boote und als Offshore-taugliche High-Speed Angelyachten, mit denen Sie auf ozeanischen Großfisch gehen können.
Boote für Wasserski und anderen Fun-Sportarten: Diese Boote sind mit allerlei Utensilien ausgestattet, um unvergesslichen Fun auf dem Wasser zu bereiten. Da beginnt bei stabilen Haken und Schlepp-Installationen, um Wasserski oder andere Dinge zu schleppen und geht bis hin zu kraftvoller Motorisierung, damit es auch schön schnell wird. Diese Boote bieten viele Sitzgelegenheiten, verfügen über bass-dröhnende Musik-Anlagen und sind konsequent auf maximalen Fun ausgelegt.
Wohnboote: Sie fallen nicht mehr unter die Kategorie “Floß” oder Ponton-Boot, da sie durchaus auch für das Fahren und nicht so sehr für das Festmachen gebaut sind. Solche Boote werden meist in geschützten Gewässern, also Binnenrevieren genutzt. Sie eignen sich aufgrund ihrer umfassend auf Komfort ausgelegten Ausstattung hervorragend, um auch ihnen zu wohnen. Ihre Antriebsanlagen sind auf minimale Verbräuche und Geschwindigkeiten ausgelegt, bringen Sie aber sicher von A nach B.
Können Sie sich schon für einen dieser Motorboot-Typen entscheiden? Dann haben Sie den nächsten wichtigen Schritt auf dem Weg zur eigenen Yacht schon genommen, Glückwunsch! Wenn Sie sich halbwegs sicher über Ihren Use-Case und den passenden Bootstyp sind, kommen wir zum nächsten Aspekt. Denn im Wort „Motoryacht“ steckt der „Motor“ – es handelt sich dabei um eine der wichtigsten und für viele weitere Dinge entscheidendsten Fragen überhaupt: Welche und wie viele Motoren wird Ihr Boot haben? Lassen Sie uns tiefer in dieses Thema eintauchen.
Ausschlaggebender Faktor beim Motorboot-Kauf: Die Frage nach den Motoren
Genauso, wie das Herz in Ihrem Körper, hat auch die Bootsmaschine in Ihrer Yacht eine ganz zentrale Rolle. Sie ist das Kraftwerk der Yacht und ihr Antrieb. Ohne den Motor würde Ihr Boot nur hilflos treiben. Die Wahl des Motors hat daher sofort Auswirkungen auf viele Apskete: Das Budget, die Wartungskosten, Treibstoffkosten und natürlich am Ende auch die Performance und den Fun, den diese Yacht produzieren kann. Für viele Boote sind die Schiffsmaschinen die primäre Quelle für die elektrische Energie an Bord, wenn man vom Landstrom getrennt ist – also auch zentral dafür verantwortlich, was Sie alles an Bord wie lange betreiben können. Setzen Sie sich daher sehr intensiv mit den Boots-Motoren Ihres zukünftigen Schiffes auseinander: Keinem anderen Ausstattungsmerkmal kommt eine so große Bedeutung zu.
Die meisten Yachten in entsprechender Größe, die zurzeit in Deutschland verkauft werden, sind Innenborder oder auch Inboard-Yachten. Wie der Name schon sagt, befinden sich bei diesem Bootstyp die Maschinen im Inneren des Rumpfes, meist im achterlichen letzten Drittel oder Viertel der Yacht. Man versucht dabei, die schweren Bootsmotoren aus zwei Gründen hier hinten zu positionieren: Einerseits will man vorn möglichst viel Volumen für die Kabinen lassen, andererseits sollten die Maschinen aber auch nicht zu weit hinten sein, damit die Yacht nicht achterlich schräg im Wasser liegt. Es geht hierbei um die Gewichtsverteilung, die später auch ganz entscheidend dafür sein wird, die die Yacht durch die Wellen geht und ob sie problemlos aufgleiten kann.
Innenborder verfügen meist über sehr kraftvolle Bootsmotoren, meist mit Diesel betrieben. Daher sind das oftmals Yachten jenseits der 35 Fuß. Innenborder-Yachten sind preislich eher im teureren Segment des Marktes angesiedelt und die Antriebs-Module erfordern auch ein höheres Maß an Wartung. Dennoch ist diese Motorenkombination sehr beliebt und bewährt bei größeren Yachten.

Außenborder oder Outboard-Yachten haben ihre Motoren außerhalb des Rumpfes. Dieses sind eigenständige Antriebsmodule, die meist achtern an speziell dafür vorgesehenen Plattformen angebracht sind. Anders als Inboard-Maschinen, sind Außenborder in einem gewissen Maß elektrisch oder hydraulisch schwenkbar – damit sind solche Boote über den Schraubenstrom zu steuern und haben keine Ruderanlage mehr. Früher wurden Außenborder als preiswerte, einfache Benziner nur an Dinghies und kleineren Booten angebaut. Heutzutage gibt es große Kraftpakete, die selbst Yachten bis 45, 50 Fuß antreiben. Außenborder erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da sie autonom und sehr einfach zu warten sind. Gleichzeitig wird der früher für einen Maschinenraum notwendige Platz im Rump frei für noch mehr oder größere Kabinen.
Eine Mischung aus Inboard und Outboard-Antrieb ist der sogenannte Sterndrive. Dabei sind Maschine und Antrieb nicht mehr eine Einheit, sondern getrennt. Meist sitzt der Motor im Inneren der Yacht (was sie technisch zu einem Innenborder macht) und die Propeller-Einheit ist außerhalb montiert. Sterndrive-Yachten sind sehr spezielle Boote, die heutzutage nur im gehobenen und One-Off Segment gebaut werden. Bei diesen Yachten steht die Performance im Vordergrund, weshalb die Positionierung der schweren Maschine im Rumpf (und dann auch gern mittig) so wichtig ist.
Hybride und elektrische Antriebsysteme sind immer mehr auf dem Vormarsch. Sie sind emissionsfrei, stinken nicht, machen keinen Lärm und können durchaus sehr kraftvoll sein. Solche Antriebssysteme sind, je nach Use-Case und Einsatzgebiet, durchaus sinnvoll. Elektro-Motoren haben sehr hohe Drehzahlen und diese stehen in allen Fahrtstufen sofort zur Verfügung. Ähnlich wie beim Elektro-Auto, sind Fahrwerte von elektrisch angetriebenen Booten beeindruckend. Allerdings engt die sehr begrenzte Reichweite durch die Batterien den Einsatzbereich solcher Boote ein. Zudem ist die immer feuchte, sehr salzige maritime Umgebung ebenfalls ein Problem für manche Bauteile, denn schon kleinste Korrosion kann die kompletten Systeme lahmlegen. Es kommt dazu, dass die allermeisten Marinas nicht die Lade-Infrastruktur besitzen, um dem Stromhunger dieser Yachten gerecht zu werden.
Dennoch sind Hybriden oder E-Boote auf Binnenrevieren sehr beliebt – und hier machen sie auch den größten Sinn. Sollten Sie sich so eine Yacht zulegen, wir die seemännische Voraussicht und das Füllstands-bewusste Fahren wichtig für Sie als Skipper.
Der Hybrid-Antrieb kann hierbei die Lösung sein. Bei diesen Yachten versorgt ein rein auf die Erzeugung elektrischer Energie ausgelegter Diesel-Motor in Form eines Generators die Energie, um Ihre Batterien konstant nachzuladen. Damit sind Sie von einer landbasierten Infrastruktur unabhängig, genießen aber die Vorzüge des leisen E-Antriebes. Zusätzlich können Solar-Paneele, Wind- oder Hydrogeneratoren die Kraft der Natur nutzen, um die Batterien nachzuladen. Für den Offshore-Einsatz sind diese Systeme noch nicht besonders erprobt – obschon sie die Zukunft sind, lohnt es sich, hier vielleicht noch etwas zu warten.
Solche Boote erfordern, neben einem generell höheren Einstiegspreis, auch mehr Wartungsaufwand. Dieser kann dann nur durch ausgewiesene (und noch immer eher seltene) Spezialisten ausgeführt werden. Von Selbstbau-Projekten in dieser Hinsicht raten wir ab.
Egal, für welche Antriebs-Option Sie sich entscheiden: Es ist absolut wichtig, dass Sie sich peinlich genau an die Wartungs- und Service-Vorgaben des Herstellers halten. Prophylaxe und die Ausführung durch lizensierte Profis stellt nicht nur sicher, dass die kraftvollen Herzen Ihres Bootes immer verlässlich schlagen, sondern dass Ihre Yacht insgesamt möglichst lange ihren Wert erhält. Spätestens beim Wiederverkauf werden Sie hierfür belohnt werden.

Was kostet es, eine neue Motoryacht zu kaufen?
Jetzt aber mal Klartext: Wieviel Budget sollten sie nun also einplanen? Das ist selbstverständlich am Ende die oftmals dringendste und spannendste Frage. Wenn Sie diesen Artikel bis hierher gelesen haben, dann verstehen Sie natürlich, dass es gerade auf diese Frage keine einheitliche Antwort geben kann: Dafür ist die Palette der unterschiedlichen Boote auf dem Markt einfach zu groß. Wer Ihnen allerdings recht schnell eine Antwort geben kann, ist Ihr lokaler Yacht-Händler. Denn wenn Sie ihm die bis hier her dargelegten Rahmendaten Ihres Use-Case und zum Bootstyp/-größe nennen, kann er Ihnen schon recht stichhaltige Informationen geben, in welchem Budgetrahmen Sie sich mit Ihren Vorstellungen bewegen werden.
Aber aufgepasst: Beim Bootskauf sollte es nie nur ausschließlich um den reinen Kaufpreis gehen! Denn das Boot kostet viel mehr, als der Betrag, der auf dem Yachtkauf-Angebot von Ihrem Händler stehen wird. Ihr Budget sollte auch die Anschaffung der Erstausstattung des Bootes berücksichtigen: Das reicht vom Sicherheits-Equipment über Bettbezügen bis zur Küchenausstattung. Vielen Neu-Eignern ist der Umfang allein dieses Teilprojektes gar nicht bewusst. Halten Sie sich hier einfach vor Augen, dass Sie im Prinzip eine kleine (oder auch große) Ferienwohnung komplett einrichten müssen.
Abgesehen von den Kosten für die Erstausstattung, wird Ihre Yacht laufende Kosten produzieren. Um dieses Budget kommen Sie auch nicht herum. Dazu zählen Dinge wie der Liegeplatz, die Versicherung und natürlich die Verbrauchskosten für Treibstoff & Co. Hier selbst eine Schätzung abzugeben ist riskant, denn diese Kosten sind sehr stark von vielen, meist externen, Faktoren abhängig, die auch nicht unbedingt etwas mit Ihrer Yacht zu tun haben müssen. Ein Liegeplatz kann beispielsweise in Griechenland nur die Hälfte von dem Kosten, was Sie für die gleiche Box auf den Balearen bezahlen würden. Eine gute Richtschnur sind 10% vom Kaufpreis: Rechnen Sie mit einem solchen Budget als jährliche Kosten für Ihre Yacht, sollten Sie vor bösen Überraschungen gefeit sein. Dennoch: Fragen Sie Ihren Händler, wie sich diese Kosten für Ihre Yacht in Ihrem Wunsch-Revier darstellen, um eine genauere Annäherung zu erhalten.
Oder ist der Kauf eines Gebrauchtbootes nicht doch die bessere Idee?
Jetzt kommt bei Ihnen vielleicht der Gedanke auf, dass die hohen Neuboot-Preise dann doch vielleicht am cleversten mit einer Gebrauchtyacht zu kontern seien? Nun, damit sind Sie nicht allein: Wahrscheinlich hat jeder Yachtbesitzer früher oder später diesen Gedanken gehabt tatsächlich hat ein Großteil aller Bootsbesitzer mit einem Boot aus zweiter Hand angefangen. Und oberflächlich betrachtet macht das auch total Sinn, denn Gebrauchte sind nun einmal deutlich günstiger zu haben, als werftneue Boote. Aber eben nur oberflächlich betrachtet. Ja, ein Neuboot ist bisweilen spürbar teurer, aber dafür ist sie mit der neuesten Technik ausgestattet, ist brandneu und – das wichtigste – kommt mit einer mindestens zweijährigen Gewährleistung daher. Für viele Ausrüstungsteile oder den Rump gibt es sogar weitaus länger geltende Garantiezeiträume. Gebrauchtboote haben diesen Schutz oftmals nicht mehr: Hier sind alle Mängel „mitgekauft“ und durch keine Garantieleistungen oder gewährleistenden Händler abgedeckt. Man kann Glück haben und ein absolut top gepflegtes, fehlerfreies Gebrauchtboot kaufen. Die Erfahrungen aber zeigen, dass mit alten Schiffen oftmals aber eher problembehaftete Käufe getätigt werden. Die Reparaturen oder aufwendige Refits, um diese zu beseitigen oder die Yachten auf einen technischen Stand zu bringen, der dem Status-quo entspricht, sind dann oftmals nicht mehr weit entfernt von der Differenz zum Neuboot, die man eigentlich geglaubt hat, eingespart zu haben. Dagegen ist die Sorgenfreiheit mit einer nagelneuen Yacht, um die sich Händler und Werft kümmern, gerad für Erst-Besitzer ein nicht zu unterschätzender Faktor: Der Frust, welcher durch fehlerhafte Boote und ständiger Reparatursorgen bei Gebrauchten entstehen kann, hat schon so mancher Familie das neue Hobby vermiest.
Allerdings möchten wir die Gebrauchtboote hier keineswegs verdammen. Denn auch sie haben unleugbare Vorteile, wenn man ein gutes Exemplar erwischt. Zunächst das Offensichtliche: Gebrauchte Yachten sind deutlich günstiger zu haben, als Neuboote. Ob sich hier ein Mangel oder zwei versteckt haben, ist für ungeschulte Augen oft nicht identifizierbar, weshalb wir Ihnen dringend raten, Gebrauchtyachten immer von einem unabhängigen Gutachter (den Sie bitte auswählen, nicht der Verkäufer!) mit einem vollumfänglichen Ankaufsgutachten bewerten zu lassen. Je nachdem, wie groß und komplex die Yacht ist, sind das durchaus kostspielige Unterfangen, allerdings kann Sie dieser Invest vor einem Fehlkauf schützen. Seriöse Verkäufer sollten zumindest bereit sein, sich an der Hälfte der Kosten zu beteiligen, denn am Ende nutzt ihnen das Gutachten ja auch etwas, wenn der Kauf nicht zustande kommen sollte.
Wenn Sie nach Gebrauchtbooten schauen, versuchen Sie zunächst, Yachten zu finden, die nicht älter als 2 Jahre sind. Warum? Bei diesen Booten besteht die Chance, dass noch eine Restzeit der Hersteller- oder Händler-Gewährleistung aktiv ist. Zwar ist es schwerer, Gewährleistungsansprüche als Zweitbesitzer durchzusetzen, aber nicht unmöglich. Teilbereiche der Yacht (z.B. der Rumpf oder Geräte) können zudem noch Garantien der jeweiligen Hersteller haben, die aktiv sind: Elektronik, Haushaltsgeräte etc.. Fragen Sie daher unbedingt nach den Garantie-Unterlagen aller an Bord verbauten Geräte und klären Sie, ob diese eventuell noch aktiv sind.
Wir haben hier eine praktische Tabelle mit Fakten zu Gebraucht vs. Neuboot zusammengestellt:
Neuboot ab Werft/Händler | Gebrauchtboot von Privat | |
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Kosten | Höherer Kaufpreis. Sie bekommen als Erst-Eigner ein eigens nach Ihren individuellen Vorgaben gebautes Boot. | Geringerer Kaufpreis, besonders für Einsteiger attraktiv. Allerdings können Extrakosten für Reparaturen oder Refits sowie Kosten die später durch Ausfälle entstehen, die Differenz zum Neuboot negieren. |
Wertverlust | Der Wertverlust ist bei Neubooten anfangs höher, flacht dann aber ab. Er hängt zudem sehr vom individuellen Boot, dem Grad der Nutzung und der Location ab. | Gebrauchtboote haben den größten Wertverlust schon hinter sich. Alles, was älter als 3-5 Jahre ist, verliert weniger stark an Wert. Sehr gut gepflegte Gebrauchtboote können dann erstaunlich lange ihren Wert halten. |
Design und Attraktivität der Yacht | Das Neueste vom Neuesten – up-to-date Design und modernste Ausstattung. | Wenn Sie nicht gerade etwas “Klassisches” oder Ausgefallenes suchen, sind gebrauchte Motoryachten, vor allem zweistellig alte, eher altbacken im Design und nicht mehr auf dem Stand der Technik. |
Wartung und Wartungskosten | Neuboote kommen typischerweise mit einer Gewährleistungszeit, die der Händler oder Hersteller gibt. Zudem haben die einzelnen an Bord verbauten Ausrüstungsteile weitere Garantien, die von 2 bis sogar 8 oder 10 Jahren reichen. Oftmals übernehmen die Händler die Abwicklung der Claims. | Planen Sie eher mehr und aufwendigere Wartungs- und Reparaturarbeiten ein. Das Ausfall-Risiko alter Technik ist ebenfalls höher. |
Gewährleistung und Garantie | Hat in der Regel eine Herstellergarantie, die Ihnen Sicherheit gibt. | Hat höchstwahrscheinlich weder Gewährleistung noch Garantien. Sie sind bei allen Ausfällen und Claims auf sich allein gestellt. |
Moderne Features und Individualität | In den neuen Yachten wird die neueste Technik verbaut. Im Rahmen der Optionslisten und Möglichkeiten von Werft und Händler können Sie Ihr Boot ganz individuell zusammenstellen. | Ihr Gebrauchtboot könnte veraltete Technik enthalten – Ihr Einfluss auf die Ausstattung beim Kauf ist eher Null. Alles, was Sie verändern möchten, müssten Sie selbst refitten oder umsetzen. |
Versicherungs- und Liegeplatzkosten | Könnten durch den hohen Wert der Yacht höher sein. | Kosten werden eher geringer sein. Allerdings „kippt“ dies ab einem bestimmten (hohen) Alter der Yacht, denn dann wird das Risiko für Ausfälle höher, was die Versicherungs-Kosten steigen lässt. |
Verfügbarkeit | Komplett neu bestellte Yachten werden extra für Sie in der Werft gebaut. Ihr Händler wird dann ein Lieferdatum bekanntgeben, allerdings sind Wartezeiten von 6 bis 12 oder mehr Monaten nicht unüblich, abhängig von der Yacht. Wenn Sie also ein bestimmtes Startdatum für Ihr Yacht-Abenteuer im Sinn haben, bestellen Sie mindestens mit einem Jahr Vorlauf. | Gebrauchtboote sind meist sofort verfügbar. |
Mögliche Risiken | Eher geringes Risiko, denn als Erst-Besitzer ist Ihre Yacht nagelneu und kann – bis auf die normalen „Kinderkrankheiten“ – keine Mängel enthalten. | Hohes Risiko für offene oder versteckte Mängel. Je älter und je mehr Vorbesitzer, desto größer ist die Chance, dass das Boot Ausfallrisiken birgt, die Sie beim Kauf noch nicht entdeckt haben. |
Wie sollten Sie vorgehen, um Ihren Yachtkauf abzuwickeln?
Wir sind nun fast am Ende: Wie Sie Ihren Use-Case bestimmen und sich im Dschungel der angebotenen Yacht-Typen zurechtfinden können, haben wir besprochen. Sie sind sich nun auch sicher, ob Sie lieber ganz sorgenfrei neu kaufen möchten oder auf ein attraktives Gebrauchtboot warten möchten. Wie kann es nun also ganz praktisch ablaufen, zu Ihrem Boot zu kommen und endlich Eigner zu werden?
Wir haben Ihnen im folgenden einen Zeitstrahl aufbereitet, der die generellen Schritte enthält, an die Sie sich halten können:
1. Das Boots-Konzept: Skizzieren Sie Ihre Traumyacht
Ihre Laufbahn als Bootsbesitzer startet mit einer klaren Vision. Identifizieren Sie einen ehrlichen, realistischen Use-Case. Dieser sollte von den Zeiten und Zeiträumen, in denen Sie Ihr Boot nutzen wollen bis zum Nutzungskonzept alles enthalten, was Sie mit dem Boot unternehmen möchten. Berücksichtigen Sie auch andere Familienmitglieder und deren Wünsche oder Bedürfnisse. Planen Sie Veränderungen ein. Wir nennen dies den „Use-Case“.
2. Die richtigen Motoren auswählen: Wählen Sie zum Bootstyp und vor allem zum revier und Ihrem Use-Case passende Bootsmaschinen aus: Sparsam und untertourig für den Binnenbereich, kraftvoll für Gleiteryachten. Bedenken Sie auch die Wartungsintensität älterer Maschinen bei der Debatte Neu vs. Gebraucht. Auch wenn Sie sich in die Ästhetik eines bestimmten Yachttyps verliebt haben, nehmen Sie sich die Zeit, andere – gegebenenfalls passendere – Konzepte anzuschauen.
3. Budgetplanung: Neben dem Ermitteln der reinen Kaufpreises für die Yacht, sollten Sie eventuelle Refit- und Reparaturkosten bei gebrauchten Yachten einplanen. Bei Neubooten wird eine Erstausrüstung anstehen, die viele Bereiche der Yacht umfasst. Weiterhin planen Sie die laufenden Unterhaltskosten für das Boot: Versicherung, Treibstoff, Liegeplatz usw.. Justieren Sie den Finanzplan so, dass er auch perspektivisch zur finanziellen Situation bei Ihnen passt.
4. Einen vertrauenswürdigen Yachthändler finden: Beim Kauf einer Motoryacht ist der Berater, Händler oder Broker ein unverzichtbarer Partner. Er begleitet Sie auf dem Weg zur Eignerschaft. Seine Kompetenz und Erfahrung sind sehr nützlich, um Fallstricke und damit Fehlkäufe zu vermeiden. Wenn Sie sich für ein Gebrauchtboot entscheiden, sollten Sie die Verkäufer auf Vertrauenswürdigkeit hin überprüfen und in jedem Fall mit einem professionellen Bootsgutachter zusammenarbeiten. Gegebenenfalls nehmen Sie auch die Hilfe eines dezidierten Gebrauchtboot-Brokers in Anspruch, was wir für Erstkäufer sogar sehr empfehlen.
5. Evaluation der Angebote: Aus den verschiedenen Angeboten sollten Sie das am besten passende Gesamtpaket auswählen. Was die Yachten angeht, kaufen Sie niemals ohne Probefahrt und ausgiebige Inspektion – bei Gebrauchten sowieso, aber auch Neuboote sollten eingehend getestet werden, ob die Produktversprechungen und Katalogfotos auch dem entsprechen, was in der Realität angeboten wird. Bei Second Hand-Yachten sollten Sie neben der Inspektion des Bootes selbst die Papiere der Yacht, allen voran die Service-Historie, kontrollieren.

6. Probefahrten und Gutachten: Wir können es nicht oft genug empfehlen – kein Kauf ohne Probefahrt! Kein Gebrauchtboot-Vertrag ohne Kaufgutachten! Bei den Probefahrten sollten Sie systematisch vorgehen und die Yacht buchstäblich vom Masttopp bis zur Bilge und vom Z-Drive bis zur Ankerwinsch durchtesten. Die technische Funktion steht im Vordergrund, selbstverständlich spielen hier dann auch ästhetische Dinge eine Rolle. Bei Gebrauchten wird ein Bootsgutachter diesen Job gewissenhaft übernehmen und nichts auslassen. Diese Profis wissen zudem auch um neuralgische Stellen und oft auch die Orte, an die normalerweise kein „Laie“ schaut. Bei einem Neubootkauf kann eine Probefahrt oftmals nur einen kleinen (weil schon zeitlich zu kurz) Eindruck vom Boot geben. Hier lohnt es sich, im voraus eine baugleiche und möglichst auch gleich ausgestattete Yacht eine oder zwei Wochen zu chartern, damit Sie und auch Ihre Familie einen intensiven Eindruck von der Yacht bekommen.
7. Yacht-Finanzierung und Bootsversicherung: Schützen Sie Ihr Investment! Lassen Sie sich von den einschlägigen Spezialversicherern beraten, sobald Sie eine Spezifikation, einen Kaufpreis und eine Location für Ihre neue Yacht haben. Aus diesen Daten können die Versicherer schon im Voraus sehr stichfeste Angebote abgeben – bedenken Sie, dass die Versicherung Teil der laufenden Kosten Ihrer Yacht wird und damit wichtig für die Finanzplanung ist. Wenn Sie planen, Ihre Yacht nicht komplett bar zu bezahlen sondern zu finanzieren, sollten Sie zunächst mit Ihrer Hausbank sprechen. Es lohnt sich allerdings auch, mit den dezidierten Yacht-Finanzierern zu sprechen, die oftmals sehr attraktive Angebots-Pakete für die Finanzierung schnüren können.
8. Den Kaufvertrag für Ihr Boot unterschreiben: Nun werden Sie endlich zum Eigner! Neben dem sorgfältigen Prüfen des Vertrages, der AGB des Händlers oder der Werft, den Zahlungsbedingungen und anderen vertraglichen Details, können Sie die Papiere bei einem seriösen Händler unterschreiben. Stellen Sie sicher, dass zu den vereinbarten Zahlungszielen die entsprechend zu zahlenden Budgets Ihrerseits zur Verfügung stehen – verlangen Sie aber auch vertraglich zugesicherte Beweise, Bsp. für erfolgte Bauabschnitte etc.. Bei Gebrauchtbooten können Sie Zahlungen über Anderkonten oder Notare absichern. Neuboot-Käufer sind in der Regel risiko-unbehafteter als der Kauf von privat. Checken Sie alle Ihnen ausgehändigten Dokumente, wie Schlussrechnungen, die “Bill of Sales“, Mehrwertsteuernachweise oder die CE-Zertifikate.
9. Registrieren Sie Ihre Yacht: Registrieren Sie Ihre Yacht, wenn diese unter deutscher Flagge fahren soll, beim Deutschen Motoryacht Verband (DMYV). Der ADAC bietet ebenfalls über den Internationalen Bootsschein (IBS) Hilfe bei der offiziellen Registrierung an. Viele Yachthändler nehmen ihren Kunden diese behördlichen Vorgänge ab, was Zeit spart. Die erteilten Kennzeichen werden dann oftmals mit den Namens- und ggf. Heimathafen-Aufklebern vor Auslieferung und Übergabe des Bootes vom Bootshändler angebracht, sodass Sie schon ab Tag 1 startklar sind. Für diese Anmeldung ist neben anderen Dingen ein Eigentumsnachweis vonnöten. Besonders große Yachten können zudem im Seeschiffs-Register eingetragen werden, was vor allem auch für gewerblich genutzte Boote vorgeschrieben ist.
Nun haben Sie es geschafft: Die Yacht ist Ihre. Herzlichen Glückwunsch! Je nachdem, wie viel Erfahrungen Sie schon ans Skipper haben, sollten Sie stufenweise beim Eingewöhnen an Bord vorgehen. Das bedeutet, dass Sie vielleicht nicht sofort den großen Familien-Jahresurlaub mit langer Offshore-Passage nach der Übergabe angehen sollten.
Starten Sie mit kurzen Ausfahrten, gewöhnen Sie sich an die Fahr- und Manövriereigenschaften der Yacht. Üben Sie das An- und Ablegen des Bootes – vor allem in Ihrer Heimat-Box, aber auch an verschiedenen anderen Anlegern, wie der Tankstelle, im Kranbecken, längsseits etc.. Werden Sie sicher im Umgang mit der Yacht und fangen Sie vor allem bei gutem Wetter an, das Boot zu testen: Sich als Neuling neben der ungewohnt neuen Yacht auch gleich noch Seitenwinden im Sturm stellen zu müssen, ist zu viel Stress und Risiko. Professionelle Skipper können tageweise oder wochenweise direkt mit Ihnen an Bord alle Manöver üben – vielleicht steht Ihnen auch Ihr Händler für die eine oder andere Unterrichts-Einheit zur Verfügung. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen: Jeder noch so erfahrene Skipper hat einmal als Neuling angefangen!
Mit der Eignerschaft über die Yacht werden Sie zum Schiffsführer. Als Schiffsführer sind Sie ab dann verantwortlich für alles, was an Bord und um Sie herum mit Ihrer Yacht zusammenhängend passiert. Halten Sie sich strikt an gesetzliche Vorgaben, die KVR und die gute Seemannschaft. Sorgen Sie von Anfang an dafür, dass Ihre Yacht immer auf dem neuesten Stand ist, dass alle Services und Check-Ups eingehalten werden und so die Funktionstüchtigkeit und Sicherheit gewährleistet sind. Zudem verhindert eine gute Wartung und Pflege einen zu starken Wertverfall des Bootes.
Welche Warnsignale und No-nos gibt es beim Yachtkauf?
So schön es auch ist, wenn es klappt – so gefährlich kann es werden, wenn Sie an unseriöse Verkäufer geraten. Wir haben Ihnen hier die typischen „red flags“ aufgelistet, bei denen Sie sofort mindestens sehr hellhörig werden sollten, am besten allerdings sogar die Verbindungen kappen:
NIEMALS drängeln lassen! Nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen, um eine Kaufentscheidung zu treffen, zu recherchieren um das beste Boot und auch das passendste Angebot zu finden. Selbstverständlich sind “Sonderangebote” oder “limitierte Angebote” immer sehr attraktiv, gesparte Budgets nutzten jedoch nichts, wenn Sie am Ende das falsche Boot kaufen.
NIEMALS sich selbst belügen, wenn es um das Budget geht! Planen Sie ehrlich und realistisch, vor allem was die Folgekosten angeht. Wartung, Reparaturen, Refits, aber auch den Liegeplatz oder die laufenden Kosten.
NIEMALS unterschätzen, wie groß der Einfluss von PS und Treibstoffverbrauch auf das Budget ist! Schauen Sie sich Motoryachten an, die bei der Antriebstechnik eine ausgewogene Balance zwischen Power und Praktikabilität herstellen. Statistiken der realen Boots-Nutzung zeigen immer wieder, das vor allem größere Yachten weitaus weniger im Gleiter-Modus oder im oberen Bereich der möglichen Maschinenleistungen gefahren werden. Power macht Spaß, keine Frage, aber schon wenige Knoten reduzierte Speed kann signifikant den Verbrauch Ihres Bootes, und damit die laufenden Kosten senken. Die Umwelt und der Verschleiß Ihrer Maschinen werden es Ihnen danken.
NIEMALS ohne Probefahrt kaufen! Verlangen Sie immer nach einem ausführlichen Testlauf der Yacht, vor allem, wenn Sie eine Gebrauchte kaufen. Lassen Sie sich bei Probefahrten nicht durch Ablenkungsstrategien des Verkäufers davon abbringen, die Yacht in möglichst allen Details zu begutachten. Ziehen Sie hier gegebenenfalls einen Boots-Gutachter zu rate.
NIEMALS unterschätzen, wie wichtig Stauraum ist! Vor allem, wenn Ihr neues Boot als Familien-Yacht im Urlaub oder gar als eine Art Zweitwohnsitz dienen soll, sind Stauräume außen und innen das A und O. Vergessen Sie dabei nicht, vorausschauend zu planen, denn vielleicht ändern sich Ihre Lebensumstände.
NIEMALS nur aufgrund von Marketing-Versprechen und Image kaufen. Stellen Sie Ihre eigenen Nachforschungen an, besuchen Sie die Werft und schauen Sie hinter die Kulissen. Genießen Sie das Umgarnen und Werben der Verkäufer, bleiben Sie dabei aber stets in der Realität. Nutzen Sie Bootsmessen, um Ihren Kenntnisstand auszubauen und schauen Sie auch einmal abseits der ausgetretenen Pfade. Nutzen Sie das Wissen und die Erfahrungen von Stegnachbarn und befreundeten Skippern, um auch die Perspektive echter Bootsfahrer in Ihre Entscheidungen und Bewertungen mit einzubeziehen.
NIEMALS die Chance ungenutzt lassen, unabhängige externe Hilfe anzunehmen. Yacht-Broker, unabhängige Gutachter und auch Skipper bieten ihre Hilfe an, Sie beim Kaufprozess, bei der Übernahme und auch bei der Eingewöhnung zu unterstützen. Vor allem: Nutzen Sie die Kompetenz Ihres Yachthändlers!
NIEMALS Experimente mit der Mehrwertsteuer machen! Halten Sie sich an die gesetzlichen Vorgaben, was Steuer und Gebühren angeht. Wenn Sie Ihre Yacht im Ausland kaufen und einführen oder ins Ausland ausführen, machen Sie sich mit den Steuer- und Zollbestimmungen vertraut. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht: Auch wenn die Steuer- und Abgabenlast hoch ist, die Strafen sind noch höher.
NIEMANS die lokalen Gesetze des Reviers ignorieren, in dem Sie unterwegs sind. Das beinhaltet Regeln des Seeverkehrs, Umweltschutzgesetze oder andere Vorgaben.
Zusammengefasst: Was Sie beim Kauf einer Yacht beachten sollten
Die Essenz sollte sein, dass Sie zunächst bei sich selbst beginnen. Ermitteln Sie einen ehrlichen und realistischen Use-Case, der ganz genau umschreibt, wie Sie Ihr neuen Boot nutzen wollen und nutzen können. Beziehen Sie hierbei unbedingt alle unmittelbar vom Kauf betroffenen Personen, wie zum Beispiel Ihre Partner oder Kinder mit ein.
Wählen Sie aus der breiten Palette an möglichen Booten diese aus, die dem Use-Case entsprechen. Ästhetische Vorlieben sollten zunächst eher zweitrangig sein. Schauen Sie auch sehr genau bei der Wahl Ihres Händlers oder Verkäufers hin und schützen Sie Ihren Invest. Unser Händler-Netzwerk steht Ihnen gern zur Verfügung, als Partner Ihren Weg zur neuen Yacht zu begleiten. Deren Expertise und Kompetenz wird Sie sicher durch die Stromschnellen des Bootskauf führen, damit Sie am Ende mit einer individuellen, passenden Traumyacht unterwegs sein können.
